Rosa Schnurmann, geb. Valfer

Hauptstraße 73

Schnurmann, Rosa, geb. Valfer

Ehefrau von Elias Schnurmann

geboren 1. Juni 1879

1939 nach Luxemburg

1941 nach Fünfbrunnen

6. April 1943 nach Theresienstadt

29. März 1944 tot in Theresienstadt

 

Das Schuhgeschäft Valfer, gegründet von Israel Valfer und seiner Frau Hannchen, geb. Hammel, befand sich seit 1869 in der Hauptstraße/Ecke Fischmarkt.

Israels und Hannchens Tochter Rosa heiratete den Kaufmann Elias Schnurmann, mit dem sie das elterliche Geschäft weiterführte. Das Ehepaar bekam drei Kinder: Berta, geb. 1903, Elsa, geb. 1904, und Siegfried, geb. 1907, der einige Jahre als Kantor der Jüdischen Gemeinde in Offenburg tätig gewesen ist.

Ab 1933 propagierten die Nazis "Kauft nicht bei Juden!" - unter diesem Boykott litten auch Schnurmanns: Vor ihrem Geschäft postierten sich Wachen. Am Tag nach der Reichspogromnacht 1938 wurde Elias Schnurmann, wie alle jüdischen Männer Offenburgs, die älter als 16 Jahre waren, nach Dachau deportiert. Nach seiner Freilassung im Dezember 1938 unternahm die Familie die nötigen Schritte, um so schnell wie möglich Deutschland verlassen zu können. Ihr Haus und das Schuhgeschäft mussten sie weit unter Wert verkaufen.

Elias und Rosa Schnurmann entschieden sich nach Luxemburg zu gehen, in der Hoffnung, dort vor den Nazis und vor Verfolgung sicher zu sein. Doch als die deutschen Truppen in Luxemburg einmarschierten, zerschlug sich diese Hoffnung. 1943 wurden beide nach Theresienstadt deportiert.

Elias Schnurmann starb dort am 2. Mai 1943 im Alter von 74 Jahren, seine Frau Rosa am 29. März 1944 im Alter von 64 Jahren. Die drei Kinder überlebten den Holocaust.

Quelle: Stadtarchiv Offenburg