Der 18.11. soll Tag X sein

Der 18.11. soll Tag X sein

Ausgerechnet der 18.11. ist unter Rechtsextremen als der langersehnte „Tag X“ ausgerufen, an dem sie diese Demokratie endlich stürzen und ihr eigenes Reich errichten wollen. A.H. würde sich über den erneuten „Sturm auf Berlin“ sicher ebenso sehr freuen wie 1945. Neben den Corona-Leugnern und Impf-Gegnern von Querdenken, Verschwörungsgläubigen, Reichsbürgern und AfD-Mitgliedern mobilisieren auch Organisationen wie NPD, der dritte Weg oder die rechtsextremistische Identitäre Bewegung nach Berlin. In Telegram-Gruppen wird dazu aufgerufen, die Hauptstadt „in Brand zu stecken“ und die „Regierung zu töten“ (siehe Kommentare).

Dort wollen die Feinde unserer Demokratie gegen die für Mittwoch geplante Verabschiedung des Infektionsschutzgesetzes demonstrieren. Dieses wird als „Ermächtigungsgesetz“ verunglimpft, obwohl man doch seit Monaten eine größere Beteiligung des Bundestages und eine gesetzliche Grundlage für die Pandemie-Maßnahmen einfordert. Wieder einmal zeigt sich, dass es bei diesen unsozialen und verantwortungslosen Aufmärschen nicht um Corona geht, sondern um Hetze gegen gewählte Volksvertreter und die Diskreditierung demokratischer Institutionen.

Auch aus der Ortenau machen sich heute Abend Gegner der Pandemie-Maßnahmen auf den Weg zum Reichstag. Ein Busunternehmer aus dem Kinzigtal bringt sie auf einer „Hammertour“ für 120 Euro hin und zurück. Die Fahrt ist, wie die von Rechtschreibfehlern gespickte Internetseite verkündet, ausgebucht. Dass sie von dem rechtsnationalen Treiben um sie herum nichts wissen, werden sie nicht mehr behaupten können. 

Die Polizei jedenfalls will Vorgaben wie Abstandsregeln und Maskenpflicht mit allen zulässigen Mittel durchsetzen. Es gehe darum, die Verbreitung des Virus einzudämmen und das Gewaltmonopol des Staates durchzusetzen. Die Querdenker haben dazu aufgerufen, Kinder mit auf die Versammlungen zu bringen. 

Das Popcorn steht bereit. #Mitdenken statt Querdenken